Die Geschichte des Schlosses und Lustgartens in Hessen am Fallstein ist in der gleichnamigen Dissertation von Thomas Scheliga 2002 an der Universität Heidelberg beschrieben und im open access unter folgendem LINK im Volltext zugänglich:

 

http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/4460

 

Eine "virtuelle botanisch-historische Exkursion zum Schloss Hessen am Fallstein (Sachsen-Anhalt)" hat Prof. Dr. Dietmar Brandes 2010 veröffentlicht:

http://www.ruderal-vegetation.de/epub/hessen.pdf

 

Der ehemalige Tierbrunnen im Lustgarten des Schlosses Hessen ist durch Gabriele von Kröcher 1997 beschrieben worden.

http://gemeinde-hessen.de/plaintext/downloads/dertierbrunnenimlustgartendesschlosseshessenge.pdf

 

Der Förderverein "Schloss Hessen" e. V. stellt weitere Informationen auf der Internetseite

http://www.gemeinde-hessen.de  bereit.

 

 

 

Klosterkirche Stötterlingenburg in Lüttgenrode

Zur Geschichte des Benediktinerinnenklosters Stötterlingenburg in Lüttgenrode


992 Gründung des Benediktinerinnenklosters im Bereich einer älteren Burg durch den Halberstädter Bischof Hildeward.

995 Weihe des Klosters (vermutlich am 21. Juli). Kirchenpatron war der Hl. Laurentius. Weder von dieser Burg noch von den ältesten Klostergebäuden sind Reste überkommen.

Um 1108 ist das bis dahin schon wieder sehr vernachlässigte Kloster durch Bischof Reinhard gründlich reformiert worden. Es entstand eine Saalkirche, von der sich die Nordwand teilweise erhalten hat.

 

Einfügung:

1133 Neugründung von St. Laurenz in Rijnsburg (bei Den Haag/Prov. Südholland) durch die Halbschwester Petronella des röm.-dt. Kaisers Lothar III. und Besetzung mit Nonnen aus Stötterlingenburg (heute Lüttgenrode/Harz) *. Das nahe Halberstadt gelegene Kloster St. Laurentius war eines der von Bischof Reinhard von Halberstadt in seiner Diözese Anfang des 12. Jahrhunderts reformierten Benediktinerinnenklöster und gehörte auch noch um 1133 zu den wichtigen Zentren der Kirchenreform in Sachsen **. Mit den Stötterlingenburger Nonnen gelangte der sächsische Reformgeist nach Rijnsburg, doch wurden mit ihm keine sächsischen Bauformen in die westlichen Reichsteile getragen. Der um die Mitte des 12. Jahrhunderts zu einer dreischiffigen Querhausbasilika mit Dreiapsidenchor und mächtigem Westbau erweiterte Kirchenbau von St. Laurentius zeigt markante Details sächsischer Bauplastik, wie Kantensäulen an den Langhauspfeilem und im Apsisgewände, sowie Palmetten- und Schachbrettornamente und Tierreliefs an den Arkadenkämpfern

*) Zur Geschichte Rijnsburgs vgl. M. Hüffer, De adellijke vrouwenabdij van Rijnsburg 1133-1574, Nijmwegen 1922, S. 9-22.

**) Zur Reform in Stötterlingenburg vgl. Bogumil 1972, S. 131f.

(Quelle: Dissertation Cornelia Lawrenz 2002 TU Berlin

Architektur und Herrschaftsanspruch

Die Baukunst Kaiser Lothars III. (1125-1137) und seiner Parteigänger

Ein Beitrag zur sächsischen Architektur des 12. Jahrhunderts)


Ein wichtiges Datum ist der 05. September 1249: Papst Innocenz IV. Nimmt das Kloster Stötterlingenburg in seinen Schutz.

Als Schutzvögte sind seit dem mittlerem 13. Jahrhundert die Grafen von Regenstein nachgewiesen.

1525 kam es während des Bauernaufstandes zur Plünderung und Zerstörung des Klosters. All das ist nur der Anfang vom Ende des Benediktinerinnenklosters Stötterlingenburg. Das Kloster wurde nie wieder ganz funktionsfähig.

1557 hebt Bischof Sigismund von Halberstadt den Konvent auf. In diese Zeit der Aufhebung des Klosters fällt auch die Umwidmung der Kirche. Seit dem ist sie dem Hl. Stephanus geweiht.

1606 wurde es landesherrliches Amt.

Zu den späteren Besitzern gehört auch Graf Kleist von Nollendorf.

1856 kauft Ferdinand Lambrecht Gut und Kirche und bemüht sich tatkräftig um die Modernisierung. Bis zur Enteignung ist die Familie Lambrecht - Benda im Besitz von Stötterlingenburg.

In zahlreichen Aufzeichnungen wird immer wieder auf den schlechten baulichen Zustand hingewiesen. Im Juli 1952 erfolgten weitere Reparaturarbeiten an Turm, Dach und Innenraum.

 

Die Weihe der erneuerten St. Stephanus - Kirche fand am 13. April 1958 statt.

In den nachfolgenden Jahren wurde nach erneuten Dachschäden der Verfall immer gravierender. An der Südwand zeigten sich Mauereinbrüche.

1968 letzter Gottesdienst in der Kirche

 

1969 Sperrung des Kircheninnenraums

1971 Auslagerung des Inventars in die Kirchen nach Stötterlingen und Osterwieck

1981 Einsturz des Daches und der Südwand

 

1986 soll die Kirche gesprengt werden. Die Kirchengemeinde konnte dies gemeinsam mit dem Denkmalschutz verhindern.

1990 bildet sich der Förderkreis St. Stephanus. Mit staatlichen Mitteln und Spenden wird das Mauerwerk des Turms verfestigt, der Turm verschiefert, der Glockenstuhl emeuert, die Uhr repariert , die Krypta gesichert und die Nordwand mit Streben abgestützt.

 

1995 Feierlichkeiten zur tausendjährigen Kirchweihe

 

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2005 beginnt der 2. Bauabschnitt zur Sicherung der Stötterlingenburg. Die Streben zur Sicherung der Nordwand werden zum Teil erneuert. Das Dach über der Krypta muß ersetzt werden, da eindringendes Regenwasser die Bausubstanz stark gefährdet.

 

2013 erhält der Turm einen neuen Holzfußboden. Dies wird durch Spendengelder, die durch den Förderverein gesammelt wurden und einem Zuschuss der Harzsparkasse ermöglicht.

 

2014 erfolgt die Sicherung des restlichen Teils der Nordwand. An einem Teil der Nordwand erfolgt ein Rückbau. Die störenden Stützpfeiler verschwinden und so wird es möglich sein in Zukunft auch den Innenraum des Kirchenschiffs wieder zu nutzen. Durch den Förderverein wurde bereits der ehemalige Kirchweg freigelegt.

 

Der Turm wird in den Sommermonaten bereits für Gottesdienste genutzt.

Das Inventar der ehemaligen Kirche befindet sich zum größten Teil in der Kirche in Stötterlingen. So auch der Altar der auf den Fotos zu sehen ist.